Unser Behandlungskonzept

Ausgehend von einem biopsychosozialen Krankheitskonzept wird für jeden Patienten ein individueller Behandlungsplan erstellt. Dieser beinhaltet zusätzlich zu den klassischen psychiatrischen Therapiemodulen, wie Verhaltenstherapie, Sozio- und Pharmakotherapie, ein umfangreiches Angebot an co-therapeutischen Behandlungstherapien:

Entspannungsverfahren

Entspannungsverfahren helfen dabei, mit schwierigen Lebenssituation leichter umzugehen. Patient:innen lernen, Affekte wie z. B. Wut oder Traurigkeit zu regulieren, um so stabiler zu werden und weniger seelischen und körperlichen Stress zu empfinden.

Arbeiten Patient:innen über eine längeren Zeitraum mit dem Verfahren, können sie innerhalb weniger Sekunden einen Entspannungszustand auslösen. Dieser hilft Patient:innen, psychisch gesünder zu werden.

Psychoedukation

Eine psychische Erkrankung stellt für Betroffene eine Veränderung des bisherigen Lebens dar. Die Psychoedukation hilft den Patient:innen dabei, ein besseres Verständnis für die Krankheit zu entwickeln und den richtigen Umgang mit ihr zu lernen. Patient:innen können zusätzlich in Gesprächsgruppen mit Schicksalsgenossen über ihre Krankheit und mögliche Probleme sprechen.

Neben den Patient:innen sollen außerdem die Angehörigen über die Krankheit, den richtigen Umgang und mögliche Behandlungsmethoden informiert werden. Auch sie können in Gesprächstherapien ihre Erfahrungswerte austauschen.

Physiotherapie

Chronischer Stress, emotionale Belastungen oder Vermeidungsverhalten können zu körperlichen und muskulären Problemen führen. Das Behandlungskonzept der Physiotherapie behandelt die Ursachen dieser Erkrankungen. Wirbelsäulengymnastik, Muskelaufbautraining oder Walking und Jogging sind therapeutische Methoden, um den Körper zu entlasten. Weitere Behandlungsangebote sind z. B. Konditions- und Koordinationstraining, Atemtherapie und Atemschulung oder auch Wahrnehmungstraining.

Körperliche und muskuläre Probleme behandeln wir in der Physiotherapie zusätzlich durch passive Methoden. Das heißt, wir nutzen spezielle Massagetechniken, Wärmeanwendungen oder spezielle Muskel- und Gelenkbehandlungen.

Musiktherapie

Musik kann Gefühle, Erinnerungen oder Bilder wecken. Patient:innen können so Momente der Geborgenheit und der Orientierung erleben. In der Musiktherapie sollen Patient:innen sich über ihre Instrumente ausdrücken und sich über Klänge mitteilen. Die Erlebnisfähigkeit, die Beziehungsfähigkeit, die Sinneswahrnehmung oder auch die Konfliktfähigkeit und das Selbstvertrauen sollen so gefördert werden.

Für die Teilnahme an einer Musiktherapie sind keinerlei musikalischen Kenntnisse erforderlich. Instrumente wie Trommeln, ein Klavier, ein Schlagzeug, ein Xylophon und viele mehr stehen den Patient:innen zur Verfügung.

Lichttherapie

Der winterliche Lichtmangel kann Patient:innen auf das Gemüt schlagen. Die Folge ist häufig eine saisonale Depression, auch Winterdepression genannt. Das eingesetzte Kunstlicht soll das Sonnenlicht simulieren. Licht kann eine positive Wirkung auf die Stimmung der Patient:innen haben, da es die Bildung von Serotonin und Melatonin steuert.

Eine Lichttherapie kann in Kombination mit einer psychopharmakologischen Behandlung außerdem vereinzelt auch als Behandlungsmethode bei anderen Formen von Depression helfen.

Grundsätzlich ist eine Lichttherapie gut verträglich. Patient:innen die jedoch an grünem Star oder ähnlichen Krankheiten leiden oder bereits eine abgelöste Netzhaut haben, sollten sich vor der Lichttherapie mit einem/einer Augenärzt:in in Verbindung setzen.

Hirnstimulationsverfahren

Die Elektrokonvulsionstherapie ist ein Hirnstimulationsverfahren, das vor allem schwere Depressionen, einige Formen der Schizophrenie und bipolare Störungen mit Manien behandelt. Die kurzen elektrischen Impulse sollen einen „Neustart“ der Nerven bewirken und so den Selbstheilungsprozess im Gehirn fördern. Die Patient:innen werden in acht bis zwölf Sitzungen über mehrere Wochen behandelt. Die elektrischen Impulse werden in Vollnarkose gegeben und dauern nur wenige Minuten. Bei einigen Krankheiten eignet sich die Elektrokonvulsionstherapie besser für die Behandlung als der Einsatz von Medikamenten. 

Gesprächstherapie

Die Gesprächstherapie zählt zu den häufigsten Formen der Psychotherapie. Die Gesprächstherapie soll den Patient:innen dabei helfen, sich selbst besser kennenzulernen und weiterzuentwickeln. Während der Therapie sollen mögliche problematische Denkmuster aufgedeckt werden. Störungen sollen erkannt und bearbeitet werden. Durch die Ansätze der Gesprächstherapie sollen die Patient:innen neue Prozesse erlernen, die zu einer Verbesserung oder Heilung der psychosomatischen Erkrankung beitragen.

Neben der Therapie ist auch die Haltung des/der Therapeut:in wichtig. Wird ein angenehmes Klima und eine beruhigende Situation erzeugt, fällt es den Patient:innen leichter sich zu öffnen.

Eine Gesprächstherapie wird häufig bei Angststörungen, Depressionen oder Abhängigkeitserkrankungen eingesetzt. Patient:innen müssen jedoch bereit sein, eigene Probleme zu erkennen und einzusehen und an sich selbst arbeiten zu wollen.

Ernährungsberatung

Essstörungen wie etwa eine Magersucht, eine Bulimie oder weitere Essprobleme haben viele Ursachen. Häufig stehen sie in direkter Verbindung mit psychischen Problemen. Die Ernährungsberatung hilft Patient:innen dabei, Ernährungsprobleme zu erkennen und Ziele für die Zukunft zu definieren.
Gemeinsam werden Strategien entwickelt, wie man richtig und gesund isst oder Essstörungen in den Griff bekommt.

Ergotherapie

Die Ergotherapie verfolgt das Ziel, die größtmögliche Selbständigkeit für ein eigenständiges Leben der Patient:innen zu erreichen. Die Ergotherapie zählt dabei zu den handlungsorientierten Therapieformen. Mit Hilfe der Ergotherapie behandelt werden Patient:innen, die aufgrund von psychosomatischen Erkrankungen in ihrer Beziehung- und Handlungsfähigkeit beeinträchtigt sind.

Patient:innen haben die Möglichkeit, an handwerklich-kreativen Tätigkeiten wie z. B. Korbflechten, Seidenmalen oder Holzarbeiten teilzunehmen. Außerdem werden kognitive Trainingsprogramme, teilweise computergestützt, angeboten.

Ziele der Behandlung sind unter anderem die Steigerung von Konzentration und Ausdauer, eine Verbesserung der Selbsteinschätzung, die Übernahme von Verantwortung aber auch die Förderung von Kreativität, Phantasie und Flexibilität.

Aromatherapie

Düfte erzeugen Emotionen, sind mit guten oder schlechten Erfahrungen verknüpft und ein lebenslanger Wegbegleiter. Diese Faktoren werden auch in der Aromatherapie genutzt. Dabei kommen ätherische Öle zum Einsatz, die Stress bekämpfen und die Stimmung aufhellen. Die Öle können sich außerdem positiv auf die Atemwege und die Haut auswirken.

In einer Aromaschnupperstunde können Patient:innen verschieden Düfte kennenlernen und anschließend die passenden Düfte für die Aromapflege auswählen.

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