Klinik für Geriatrie

Eine immer älter werdende Gesellschaft stellt eine große Herausforderung auch für das Gesundheitswesen dar. Der ältere, mehrfach erkrankte (geriatrische) Patient bedarf einer ganzheitlichen Behandlung, die neben den körperlichen Leiden auch seelische, soziale und spirituelle Aspekte einbezieht.

Hierzu ist Teamarbeit gefragt. Mit seiner Klinik für Geriatrie stellt sich das Evangelische Klinikum Gelsenkirchen dieser Herausforderung seit vielen Jahren. In einer fächerübergreifenden Versorgung durch besonders qualifiziertes Personal im Bereich Pflege, Therapie, Medizin, Sozialdienst und Seelsorge entwickeln wir unsere ganzheitliche Sicht auf ältere Patientinnen und Patienten und ihre Bedürfnisse immer weiter fort. Daraus erwachsen Erkenntnisse über zukünftige Handlungsfelder in den Disziplinen Alterstraumatologie, Gerontopsychiatrie oder auch Neurogeriatrie.

Die Babyboomer kommen in die Jahre, also gehen wir es gemeinsam an!

Medizin im Alter

Ältere, mehrfach erkrankte (multimorbide) Patient:innen sind in besonderer Weise gefährdet, durch ein akutes Ereignis (z. B. Schenkelhalsbruch oder Schlaganfall) erhebliche Einbußen in ihrer körperlichen und geistigen Funktionsfähigkeit zu erleiden. Daher ist neben der ärztlichen Behandlung der akuten Erkrankung häufig auch ein multiprofessioneller Ansatz erforderlich. Dieser zielt darauf ab, dass die Patient:innen ihre Selbstständigkeit bei den Verrichtungen des täglichen Lebens wiedergewinnen und wieder am sozialen Leben teilhaben können.

Durch ein sorgfältiges Prüfen (Screening) der älteren Erkrankten wird der Bedarf einer solchen umfassenden Behandlung ermittelt. Die Patient:innen werden dann aus der erstversorgenden Fachabteilung der komplexen geriatrischen Behandlung zugeführt.

Behandlungsansätze

Interdisziplinäre Behandlung

Alterstraumatologie

Mit steigendem Lebensalter nimmt die Zahl an sturz- und osteoporosebedingten Verletzungen zu. Häufige Knochenbrüche im Alter sind Oberschenkel(hals)frakturen, Beckenfrakturen, Wirbelkörperfrakturen, Schulter- und Oberarmfrakturen.
Parallel dazu bestehen bei den geriatrischen Patient:innen auch akute und chronische Begleiterkrankungen, umfangreiche Vormedikation und oft auch kognitive Störungen und Gebrechlichkeit.

Es hat sich gezeigt, dass hier ein ganzheitlicher und interdisziplinärer Ansatz den Verlauf und das Ergebnis der Behandlung deutlich verbessert. Daher arbeitet in unserem Klinikum neben der Unfallchirurgie/Orthopädie und Anästhesie frühzeitig auch die Geriatrie mit ihren Behandlungsprinzipien an der Versorgung dieser Patient:innen mit.

Gerontopsychiatrie

Die Gerontopsychiatrie als Teilbereich der Psychiatrie beschäftigt sich mit psychisch erkrankten Menschen im Alter ab 60 Jahre. Häufige Krankheitsbilder sind Demenzen, insbesondere auch mit Verhaltensauffälligkeiten, Depressionen und Suchterkrankungen im höheren Lebensalter. Aber auch akute und chronische Psychosen sowie Belastungsreaktionen auf traumatische Erlebnisse gehören in das Behandlungsspektrum.

Aufgrund des höheren Lebensalters leiden diese Patient:innen häufig zusätzlich an (mehreren) organischen Begleiterkrankungen.
Es hat sich gezeigt, dass hier ein ganzheitlicher und interdisziplinärer Ansatz den Verlauf und das Ergebnis der Behandlung verbessert. Daher arbeitet in unserem Klinikum die Abteilung für Seelische Gesundheit mit der Abteilung für Geriatrie bei der Versorgung dieser Patient:innen eng zusammen.

Zertifiziertes Wundmanagement

Ein höheres Lebensalter mit dem Vorliegen mehrerer Erkrankungen stellt einen Risikofaktor für die Entwicklung chronischer Wunden dar. Insbesondere Diabetes mellitus, eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) oder eine chronisch venösen Insuffizienz können zu chronischen Wunden führen oder Druckgeschwüre (Decubitus) begünstigen.

Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit in unserem zertifizierten Wundmanagement entsprechend der Initiative Chronische Wunden (ICW e. V.) erfolgt die Versorgung gemäß höchster Qualitätsstandards.

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Häufige Krankheitsbilder

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