Clip statt Herz-OP

Innovatives Verfahren am Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen kann schwere Herzoperationen ersetzen.
Chefarzt Dr. Stephan Busse (hintere Reihe in der Mitte) und sein Team der Klinik für Kardiologie am Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen (Foto: EVK).

Das Evangelische Klinikum Gelsenkirchen erweitert sein kardiologisches Leistungsspektrum um die minimalinvasive Behandlung der Mitralklappeninsuffizienz. Dabei handelt es sich um eine der häufigsten Herzklappenerkrankungen bei Erwachsenen.

Eine gesunde Mitralklappe trägt dazu bei, dass das Herz, das mit Sauerstoff angereicherte Blut aus der linken Herzkammer in den Kreislauf pumpen kann. Ist sie defekt, fließt ein Teil des „frischen Blutes“ zurück in den linken Herzvorhof. Das Herz muss dadurch verstärkt arbeiten, was bislang häufig eine herzchirurgische Operation unumgänglich machte. Solche Eingriffe am offenen Herzen sind für die Patientinnen und Patienten mit relativ hohen Risiken verbunden.

Die Rekonstruktion der Herzklappe mit Kathetertechnik, wie sie nun auch am EVK angeboten wird, ist eine schonenden Alternative. Diese kommt vor allem für ältere Patienten in Frage, die ein hohes Operationsrisiko haben. Hierbei wird ein kleines Implantat, der sogenannte „MitraClip“, durch eine Beinvene zum Herzen geführt. Wie mit einer Klammer werden Teile der undichten Mitralklappe neu verbunden. So kann das Herz der Patientinnen und Patienten das sauerstoffreiche Blut wieder effizient in den Kreislauf pumpen.

Dr. Stephan Busse ist Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen (Foto: EVK).

Mit dem MitraClip G4 Verfahren bietet das EVK nun die komplette Bandbreite kardiologischer Diagnostik- und Behandlungsmethoden an. Im Zuge dieser Leistungserweiterung wurde daher das frühere „Department für Kardiologie“ zu einer eigenständigen Klinik innerhalb des EVK erweitert. Chefarzt der neuen Klinik ist der bisherige Departmentleiter Dr. Stephan Busse. Ihm steht ein kompetentes Team aus Oberärzten, Assistenzärzten und Fachpflegepersonal zur Seite.

„Mit MitraClip setzen wir auf ein Verfahren, das seit fast 20 Jahren stetig weiterentwickelt und verbessert wird. Bei 99 von 100 Patienten sehen wir eine komplett komplikationslose Implantation und eine signifikante Verbesserung – sowohl in den klinischen Ergebnissen, vor allem aber auch in einer deutlich höheren Lebensqualität für die Patienten“, so Dr. Stephan Busse, Chefarzt der Klinik für Kardiologie.

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